Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.
(Gotthold Ephraim Lessing)

Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.
(Gotthold Ephraim Lessing)
Heute ein kurzes Gedicht von Theodor Storm „Juli“
In meiner frühen Jugend gab es sie noch: die Poesiealben.
Alle Mädchen in meiner Klasse besaßen eines und jeder trug sich dort ein, ebenso wie Lehrer, Freunde und Familie.
Heute ist das Poesiealbum dem Freundschaftsbuch gewichen.
Doch was stand denn nun in diesem Poesiealbum? Das waren klassischen Sprüche wie zum Beispiel:
In allen vier Ecken
soll Glück drin stecken.
Rosen, Tulpen, Nelken,
alle Blumen welken,
nur die eine nicht,
und sie heißt Vergissmeinnicht.
Willst du glücklich sein im Leben,
trage bei zu And’rer Glück
denn die Freude, die wir geben,
kehrt ins eigne Herz zurück.
oder auch kleine Verse, Gedichte oder Zitate. Auf der ersten Seite stand meist ein Spruch, wie dieser: „Wer in dieses Büchlein schreibt, den bitte ich um Sauberkeit.“
Die Eintragungen ware meist handschriftlich, manchmal auch kaligrafisch mit Feder und Tinte gestaltet.
Dazu kam die kreative Ausgestaltung meist mit Stammbuch- oder Glanzbildern, in seltenen Fälle auch Selbstgezeichnetes.
Beispiele für Stammbuchbilder aus der DDR findet ihr unter diesem Link: http://virtuelles-ddrmuseum.de/seiten/stammbuchbilder.htm.
Und jetzt noch ein paar Worte zur Geschichte des Poesiealbums beziehungsweise Stammbuches:
Bereits zu Ende des 16. Jahrhunderts gab es die ersten Stammbücher, in die sich Freunde eintrugen. Im 18. Jahrhundert waren Stammbuchblätter besonders unter Studenten verbreitet, diese umfassten neben Sprüchen und Zitaten kleine Skizzen oder aufwendige Zeichnungen.
Unter http://kulturerbe.niedersachsen.de/viewer/browse/slg0003/-/1/-/-/ findet ihr eine Sammlung von Stammbuchblättern.
Im 19. Jahrhundert erlebte das Poesiealbum seine Blütezeit und war besonders in literarischen Zirkeln beliebt.
Zum Schluss gewähre ich euch noch einen Einblick in die Poesiealben meiner Mutter.
Vielleicht gibt es in eurer Familie auch noch solche Erinnerungsstücke?
„Das Meer ist salzig wie die Träne, die Träne ist salzig wie das Meer.
Das Meer und die Träne sind sich durch die Einsamkeit verwandt.
Das Meer hat sie schon, die Träne sucht sie.“
(Karl Gutzkow)
Ein kurzer Gruß zum Neuen Jahr!
Lange war es still in der Kulturkramkiste und bei Polydora. Doch wie geht es weiter?
Da ich momentan noch in meiner Weiterbildung voll ausgelastet bin, wird es noch bis Weihnachten dauern bevor ihr hier Neues geboten bekommt.
Leider werde ich in nächster Zeit nur begrenzt Ressourcen frei haben, aber für „zwischen den Jahren“ ist schon ein wenig Arbeitsaufwand für die Website fest eingeplant. Dann wird dieses Blog neubelebt und bei Polydora wird es ebenfalls Veränderungen geben.
Wenn alles so klappt, wie ich es hoffe, dann gibt es ab Januar wieder regelmäßig etwas Neues zu entdecken.
Bitte habt bis dahin noch etwas Geduld – was lange währt, wird endlich gut.
Die Zeit vergeht, immer schneller werden ihre eiligen, kleinen Schritte. Wie goldene Stäubchen im roten Strahl der Sonne, so flimmern in der Zeit die Menschen auf und verschwinden wieder.
Maxim Gorki (1868 – 1936)
Die Geschichte der Taschenuhr meiner Urgroßmutter Johanna
Eine Taschenuhr zeigt uns die Zeit an, aber sie begleitet uns auch durch die Zeit. Meine Urgroßmutter Johanna hat sie durch bewegte Zeiten begleitet, durch Glück und Leid, durch Verlust und Trauer, durch ein ganzes Leben und darüber hinaus. Geblieben ist ein Familienerbstück und Erinnerungen.